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Samstag, den 29. Juni 2019, 10.00 – 12.30 Uhr

Dr. Sandra Schlachzig, Dortmund

 

Interventionsstudie im Mix-Model-Design

am Beispiel einer Untersuchung der Evaluation individueller Förderung im Chemieunterricht

 

Zielgruppe: Der Workshop richtet sich an Promovenden und Studierende im letzten Jahr, die sich in der Planung einer Interventionsstudie befinden. 

Interventionsstudien bzw. Explorationsstudien werden in erster Linie mit dem Ziel durchgeführt, in einem relativ unerforschten Untersuchungsbereich neue Hypothesen zu entwickeln oder theoretische Voraussetzungen zu schaffen, um erste Hypothesen zu generieren. Sie sind relativ wenig normiert und lassen dem Einfallsreichtum des Untersuchenden mehr Spielraum in der Planung und Anfertigung des Untersuchungsberichts. Einen besonderen Stellenwert haben Mix-Model-Designsin diesem Forschungsstadium eingenommen. Durch den Zusammenschluss quantitativer und qualitativer Forschungsparadigmen werden gegenseitige Ergänzungen und der Ausgleich auftretender Grenzen und Schwächen beider Ansätze wechselseitig angestrebt.

So unterschiedlich die Themenfelder der Untersuchungen auch sein können, so ähnlich sind die Fragen, die sich in der Planung einer Interventionsstudie im Mix-Models-Designstellen: Welche verschiedenen Phasen eines Forschungsablaufes sind ratsam und realisierbar? Welche Aspekte muss ich im Mix-Models-Design beachten? Welche Forschungsinstrumente verwende ich? Welche Schwierigkeiten können auftreten? 

Der geplante Workshop widmet sich diesen Fragen. Innerhalb des Workshops wird eine Realisierungsmöglichkeit vorgestellt. Es werden wichtige Eckpunkte der Interventionsstudienplanung im Mix-Models-Design vorgestellt und anhand meiner Dissertation diskutiert. Zentrales Ziel der Dissertationsstudie war die Konzeption und Evaluation einer individuellen, diagnosegestützten Aufgabenzuordnung als praktikable Methode der individuellen Förderung im Fachunterricht Chemie der Sekundarstufe I. Die Arbeit untersucht die Wirksamkeit einer adaptiven Fördereinheit im Vergleich zu einer strukturierten oder zufälligen Aufgabenbearbeitung von Lernenden im Unterricht. Im Rahmen dieser Studie wurde mit quantitativen und qualitativen Forschungsinstrumenten untersucht, welchen Einfluss die Passung zwischen Vorwissen und Aufgabenbearbeitung auf den unmittelbaren und nachhaltigen Lernerfolg, die Einschätzung der Attraktivität der Einheit, motivationale Faktoren (Interesse, Misserfolgsbefürchtung, Erfolgswahrscheinlichkeit und Herausforderung) und das Arbeitsverhalten der Lernenden hat. 

Zur Grundlagenschaffung startet der Workshop mit einem Vortrag zur Dissertationsstruktur und den Erkenntnissen des Forschungsprozesses, dabei erhält die Diskussion des iterativen Prozesses einen besonderen Stellenwert. Anschließend können Fragen zum Mix-Models-Design erörtert und eigene Ansätze im aktuellen Forschungsstadium diskutiert werden. 

Im Praxisteil des Workshops machen die Teilnehmer Erfahrungen mit der Erstellung eigener quantitativer und qualitativer Forschungsinstrumente: im Fokus stehen die Erstellung von validen und reliablen Multiple-Choice-Tests und die Erstellung und Nutzung von Kodiermanualen zur Auswertung von Schülerbearbeitungen mit MAXQDA. Der Workshop schließt mit einer Reflexionsrunde.

Die Teilnehmer werden gebeten, einen eigenen Laptop zur Veranstaltung mitzubringen. Zudem sollte vor Veranstaltungsbeginn die 14-tägige Testversion von MAXQDA installiert und verfügbar sein.