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Birk Rasmus Savilius

Institut für Didaktik des Sachunterrichts

 

Projekttitel:

Physikalisch-technische Bildung im sonderpädagogischen Sachunterricht

Ehemalige BetreuerInnen: Prof. Dr. Daniela Schmeinck und Prof. Dr. Barbara Fornefeld

 

Projektbeschreibung:

Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention wurden in Deutschland die Weichen für eine inklusive Gestaltung der Gesellschaft gestellt. Dies betrifft gleichermaßen das Bildungssystem. Somit werden Lehrkräfte mit und ohne sonderpädagogische Qualifikation vor neue Aufgaben gestellt. Eine stärkere Verknüpfung der Fachdisziplinen erscheint hier als logische Folge, um zukünftig neue Aufgaben zu lösen.

Der Sachunterricht ermöglicht den SchülerInnen eine Grundbildung in Gesellschafts- und Naturwissenschaften sowie Technik und bildet die Basis für eine spätere Differenzierung in verschiedene Fächer der weiterführenden Schulen. Um eine adäquate und umfassende Bildung für alle SchülerInnen zu ermöglichen, bedarf es wissenschaftlich fundierter Konzepte und Impulse und somit empirischer Forschung. Der Sachunterricht als wissenschaftliche Forschungsdisziplin ist somit gefordert, die neuen Voraussetzungen im Bildungssystem zu berücksichtigen und neue Forschungsimpulse zu setzen. Bisher wurden nur vereinzelte Versuche unternommen, eine verknüpfende Forschung zwischen der Fachdidaktik des Sachunterrichts und der Sonderpädagogik anzustreben (z.B. Seitz 2005 oder Schomaker 2007).


Im Rahmen dieser Dissertation soll die Gruppe der SchülerInnen mit einer sogenannten „geistigen Behinderung“ (Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung)  berücksichtigt werden.

Der thematische Fokus dieser Dissertation liegt auf exemplarisch gewählten Bereichen der technischen und physikalischen Bildung. Auch sollen perspektivübergreifende bzw. vernetzende Aspekte integriert und somit Synergieeffekte genutzt werde.

Technische Innovationen und Technik im Allgemeinen durchziehen den Alltag der SchülerInnen – unabhängig von einem sogenannten „sonderpädagogischen Förderbedarf“ oder dem Schweregrad einer (geistigen) Behinderung – und sind somit untrennbar mit den Lebenswelten der SchülerInnen verbunden.

Mechanische Unterstützung, wie z.B. durch ein Therapiefahrrad, einen Rollstuhl oder eine Prothese stellt für einige SchülerInnen eine elementare Basis in ihrem Alltag dar. Die Lebenswelten dieser SchülerInnen sind durch diese unterstützenden Elemente geprägt.

Durch veränderte visuelle, motorische und/oder kognitive Voraussetzungen werden Alltagsphänomene von den SchülerInnen individuell wahrgenommen und erlebt, sodass das Bildungssystem auf diese Vorstellungen reagieren und gezielte Impulse geben muss. Auch muss die Lernumgebung diesbezüglich gestaltet und der Unterricht auf die individuellen Alltagsvorstellungen ausgerichtet sein. Aus den Ergebnissen der angestrebten Forschung sollen sich konkrete Impulse aufgreifen und auf den Schulalltag adaptieren bzw. übertragen lassen.